25.01.2022

Offensive kommt gut an

Im Rahmen der Effizienz-Offensive Ettenheim nutzen 30 Unternehmen den KEFF-Check

Wo lässt sich noch Energie einsparen? Bürgermeister Bruno Metz, Fabian Delong (KEFF), Christian Ernst (Caravan Ernst) und Klimaschutzmanager Udo Benz beim KEFF-Check Foto: Stadt Ettenheim

Eine erfolgreiche Bilanz haben Bürgermeister Bruno Metz und Klimaschutzmanager Udo Benz über die Ettenheimer Effizienz-Offensive 2021 gezogen, die die Stadt gemeinsam mit der Kompetenzstelle Energieeffizienz Südlicher Oberrhein (KEFF) initiiert hatte. 30 Betriebe hatten sich zu den KEFF-Checks angemeldet, gibt die Stadt Auskunft.

 "Dass die Ettenheimer Betriebe so zahlreich teilgenommen haben, lag zum einen am umfassenden Service-Angebot unseres Partners – ich werte es aber auch als Ergebnis eines langjährigen guten Miteinanders von Stadtverwaltung, dem Unternehmen Ettenheim und den Unternehmen", betont Bürgermeister Metz. Er war im Herbst auf die Unternehmen zugegangen, um sie für die Kampagne zu gewinnen.

Die Industriebetriebe verbrauchten knapp die Hälfte der gesamten Energie in Ettenheim. Für die Stadt sei es also wichtig, dass diese durch einen geringeren Energieverbrauch klimafreundlicher werden. "Aber noch wichtiger ist das Thema für die Unternehmen selbst, denn wer weniger Energie verbraucht, ist auch konkurrenzfähiger, gerade in Zeiten steigender Energiepreise. Die Firmen sparten unmittelbar Energiekosten ein", ergänzt Klimaschutzmanager Benz.

LED-Umstellung schon weitgehend erfolgt

Im Rahmen der Effizienz-Offensive wurden in den Unternehmen mit finanzieller Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg Checks zur Energieeinsparung gemacht. Erfahrene Mitarbeiter der Kompetenzstelle Energieeffizienz Südlicher Oberrhein (KEFF) waren in den Betrieben und zeigten dort Einspar-Potenziale auf.

Dabei definierten die Checkteilnehmer Maßnahmen, wie den Einbau von Heizungen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, das Dämmen von Bau- und Maschinenteilen, um unnötigen Wärmeverlust zu vermeiden, oder die Nutzung von Abwärme zum Beheizen von Wasser, Räumen und Produktionsmaterial. "Der Umbau der Beleuchtung auf LED-Technik ist schon weitgehend vollzogen", erklärt Philipp Engel, Effizienzmoderator der KEFF. "Doch stoßen wir oft auf Stellen, an denen der Austausch der Lampen bisher zu kompliziert war. Dafür finden wir aber meist auch eine Lösung."

Sein Kollege Fabian Delong war als Effizienzmoderator der KEFF bei der Firma Caravan Ernst im interkommunalen Industrie- und Gewerbegebiet DYN A5, um weiteres Energiesparpotenzial aufzuzeigen. Das Unternehmen habe bereits viel zur Energieeinsparung getan. Zwölf spezielle Luftwärmepumpen beheizen etwa über eine Fußbodenheizung die große Betriebshalle. Als nächster Schritt sei die Errichtung einer großen Photovoltaik-Anlage geplant, berichtet Firmenchef Christian Ernst. "Durch den KEFF-Check wurde mir deutlich, dass es wirtschaftlich sinnvoll sein könnte, komplett auf LED umzurüsten und nicht abzuwarten, bis einzelne Leuchten zu ersetzen sind. Ebenso wurden im Rahmen des Checks Gerätschaften und Maschinen in der Werkstatt auf ihren Energieverbrauch überprüft. Insgesamt haben wir einen großen Mehrwert für unser Unternehmen aus dem kostenlosen Check gezogen und wir wurden in unserem bisherigen Weg bestärkt", so Ernst.

Neben den KEFF-Checks fand auch ein Unternehmens-Workshop zum Thema "Mobilität im Wandel" statt. Die 20 Teilnehmenden informierten sich zur E-Mobilität in den Betrieben. "Es ist schon ein großer Unterschied, ob man sein privates E-Mobil abends zum Laden ans Netz hängt oder ob das mehrere Transporter oder gar Lkws sind", weiß Fabian Delong von der KEFF.

 

Was ist die KEFF?

Die 12 regionalen Kompetenzstellen Netzwerk Energieeffizienz (KEFF) unterstützen als unabhängiger Ansprechpartner vor allem kleine und mittlere Unternehmen dabei, Energieeffizienzmaßnahmen umzusetzen. Träger der KEFF Südlicher Oberrhein sind die Klimapartner. Ein Schlüsselelement des Projekts ist der KEFF-Check, den die KEFF-Effizienzmoderator*innen vor Ort im Unternehmen durchführen. Er zeigt bereits erste Effizienzpotenziale auf. Die KEFF-Effizienzmoderator*innen initiieren, starten, unterstützen und begleiten gezielt Effizienz-Maßnahmen. Das KEFF Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und aus Landesmitteln gefördert. Mehr Infos unter www.keff-bw.de und www.keff-so.de