04.02.2015

Das RIZ kommt

RIZ PK

Im Januar 2015 hat sich die Region erfolgreich im Landeswettbewerb „RegioWIN“ um finanzielle Förderung durch die EU durchgesetzt. Koordiniert und gesteuert wurde durch den Verein Klimapartner Oberrhein. Eines der beiden prämierten RegioWIN-Leuchtturmprojekte ist das Regionale Innovationszentrum Energietechnik, kurz: RIZ. Träger ist die Hochschule Offenburg. Damit ist nun der Weg frei, in den kommenden Jahren durch den Aufbau eines neuen Laborgebäudes mit entsprechender Infrastruktur Forschung und Entwicklung in den Bereichen Umwelttechnologien, erneuerbare Energien und Ressourceneffizienz zu bündeln.


Das RIZ Energie adressiert mit den Themenfeldern dezentrale Energieversorgung und Energiesystemtechnik sowie effiziente Energieanwendung in Produkten und Prozessen Schlüsseltechnologien der Energiewende. Am RIZ Energie werden Effizienztechnologien in Produkten, Produktionsprozessen und Gebäuden gemeinsam mit regionalen und überregionalen Unternehmen weiterentwickelt. Diese Arbeiten basieren auf der langjährigen Erfahrung und hohen Expertise in der angewandten Forschung an der Hochschule Offenburg in der wichtigen Querschnittstechnologie Energie/Umwelt. Das RIZ Energie stellt hierfür eine Forschungsplattform mit einer Durchgängigkeit vom Hersteller bis zum Anwender bereit.

Am RIZ Energie werden Effizienztechnologien weiterentwickelt

  • in industriellen Produktionsprozessen (z.B. Abwärmekonzepte, stoffliche Aufbereitung von Betriebsmitteln oder Energieverbundlösungen)
  • in innovativen Produkten (z.B. Spültechnik, stoffliche Aufbereitung von Betriebsmitteln oder Abwärmenutzung aus Abwasser, Weiterentwicklung von Kälteprozessen) und
  • in Gebäuden (z.B. Interaktion zwischen schnellen und trägen Übergabesystemen, schlanke Energiekonzepte für Neubau und Sanierung, Minimierung des Hilfsenergieeinsatzes, Systementwicklung effizienter Erzeugungs‐, Speicher‐ und Übergabesysteme, Entwicklung modellbasierter, vorausschauender und netzreaktiver Regelalgorithmen).

Dabei steht neben den Systemaspekten gerade die Energie‐ und Ressourcenbilanz über die gesamte Gebrauchsdauer im Fokus der Projekte. Das Nullenergie‐Laborgebäude bringt Forschung, Lehre und Anwendung transparent zusammen und zeigt bereits in der baulichen Gestaltung und anlagentechnischen Ausrüstung die Energiewende in praktischer Umsetzung.

Kooperationspartner und Kosten

Die Projektsumme beträgt 10 Millionen Euro, wobei 50 Prozent der Mittel aus dem EU-Fond EFRE und 20 Prozent BW-Landesmittel bereitgestellt werden. 30 Prozent der Kosten werden durch Stifterkreis, Stadt Offenburg und die Hochschule finanziert. Die Stadt Offenburg wird ihren Beitrag durch die Bereitstellung des Grundstücks leisten.

Viele regionale und überregionale Unternehmen haben bereits Interessensbekundungen abgegeben, als Forschungspartner das RIZ Energie aktiv zu nutzen und so den laufenden Betrieb sicherzustellen.

Konkret sind diese Labore geplant:

  1. Kraft‐Wärme‐Kälte‐Kopplung (einschließlich Kältetechnik)
  2. Raumluft‐, Lüftungs‐ und Klimatechnik
  3. Energieflussanalyse und Produktentwicklung (insbesondere mechatronische Systeme)
  4. reversible Wärmepumpen kleiner Leistung
  5. Energieverbundlösungen (insbesondere Versuchsumgebung zur Abwärmenutzung) und
  6. Emulation zur Entwicklung von Betriebsführungsstrategien
  7. Labor für Wärmespeichermedien, insbesondere Zeolithtechnologie
  8. Labor für Batteriespeicher, insbesondere Lithium‐Ionen‐Technologie

Diese Labore ergänzen komplementär die bereits vorhandene Infrastruktur der Hochschule Offenburg.

Der Zeitplan sieht eine drei‐ bis vierjährige Entwicklung vor:
2015: Planung (Gebäude und Laborausstattung) und Erarbeitung einer „Bauunterlage“
2016: Baubeginn und Errichtung des Laborgebäudes
2017: Einrichtung des Technikums. Start der Forschung im RIZ Energie
2018: Beginn des Laborbetriebs

 

Hintergrund:


Die Region Südlicher Oberrhein hat sich erfolgreich auf finanzielle Förderung durch die EU beworben. Ende Januar 2015 erhielt die Region von der Landesregierung in Stuttgart den Zuschlag für zwei Leuchtturmprojekte mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 16,4 Mio. Euro. Die Fördermittel kommen aus dem Fonds für regionale Entwicklung (kurz: EFRE) und wurden über den Landeswettbewerb „Regiowin“ vergeben. Koordiniert und gesteuert wurde das regionale Vorhaben durch den Verein Klimapartner Oberrhein.