23.01.2015

Grünes Licht für zwei Leuchtturmprojekte

RegioWIN-Prämierung 2015

Die Region Südlicher Oberrhein hat sich erfolgreich auf finanzielle Förderung durch die EU beworben: Wie die Landesregierung am Freitag (23.01.) in Stuttgart mitteilte erhält die Region den Zuschlag für zwei Leuchtturmprojekte mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 16,4 Mio. Euro. Die Fördermittel kommen aus dem Fonds für regionale Entwicklung (kurz: EFRE) und wurden über den Landeswettbewerb „Regiowin“ vergeben. Koordiniert und gesteuert wurde das regionale Vorhaben durch den Verein Klimapartner Oberrhein.

Über 90 Unternehmen, Kommunen und Institutionen haben knapp zwei Jahre lang an dem Wettbewerbsbeitrag der Region Südlicher Oberrhein plus Landkreis Lörrach mitgewirkt. Insgesamt wurden sieben Projekte an unterschiedlichen Standorten in der gesamten Region zur Förderung vorgeschlagen. Für zwei dieser Projekte hat die Landesregierung, die die EFRE-Mittel vergibt, nun Grünes Licht gegeben: „Vernetzte Industrieparks“ und „Regionales Innovationszentrum für Energietechnik“ (kurz: RIZ).

Bärbel Schäfer, Regierungspräsidentin und Präsidentin des Vereins Klimapartner Oberrhein: „Mit den erfolgreichen Projekten von Regio-WIN bringen wir die Energiewende in der Region voran und leisten einen Beitrag zur Wertschöpfung in der Region. Der Verein Netzwerk Klimapartner Oberrhein ist ein Paradebeispiel dafür, wie Vernetzung der relevanten Akteure in Kommunen, Kreisen, Wissenschaft und Wirtschaft zum Erfolg führen kann.“

Laut Thorsten Radensleben, Vorstandsvorsitzender der Badenova AG und Erster Vorsitzender der Klimapartner Oberrhein, ist das Ergebnis für die Region eine echte Gemeinschaftsleistung. „Wenn sich über 90 Organisationen auf einen gemeinsamen Strategieprozess verständigen, kann nur etwas Gutes für die Region dabei herauskommen. Unser Vorteil gegenüber anderen Regionen war, dass wir den Klimapartnern Oberrhein bereits ein festes Netzwerk hatten, auf dessen Basis wir den Wettbewerb bestreiten konnten.“

„Vernetzte Industrie“ und „RIZ“ erhalten Zuschlag

Der Entscheidung vorausgegangen war die Bewertung aller eingereichten Konzepte und Projekte durch eine hochkarätig besetzte 14-köpfige Jury. Diese prüfte zunächst die Strategie- und Entwicklungskonzepte, die jede der 11 teilnehmenden Regionen einreichen musste, bevor sie über die Förderung einzelner Leuchtturmprojekte entschied. Für die Region Südlicher Oberrhein machten die Vorhaben „Vernetzte Industrieparks“ und „RIZ“ das Rennen:

Das Projekt „Vernetzte Industrieparks“ hat die Energieeffizienz von Industrie- und Gewerbegebieten zum Ziel. In Freiburg, Offenburg, Lahr und anderen Standorten sollen ganze Industrieareale aber auch Einzelbetriebe energetisch optimiert werden, indem Synergien zwischen benachbarten Unternehmen entstehen, Innovationen entwickelt werden und neue Technologien zur Anwendung kommen. Ziel ist die Etablierung neuer Lösungs- und Systemansätze, die für die gesamte Region ein erhebliches CO2-Einsparpotential und Innovationsimpulse realisieren können. Projektträger für „Vernetzte Industrie“ sind die Badenova AG und das Elektrizitätswerk Mittelbaden sowie ein Konsortium aus zahlreichen Forschungsträgern und Unternehmen. Das Gesamtvolumen beträgt 6,4 Mio. Euro.

Beim „RIZ“, das auf dem Campus der Hochschule Offenburg entstehen soll, geht es ebenfalls um Effizienztechnologien. Hier soll ein Laborgebäude mit technischer Infrastruktur (wie z.B. Klimakammern, Testständen, Messeinrichtungen etc.) gebaut werden, die als Forschungs- und Entwicklungsplattform für mittelständische Betriebe aus der Region dienen soll. Ziel ist es, eine Forschungs- und Anwendungsplattform zu schaffen, die vor allem Effizienztechnologien in industriellen Produktionsprozessen und in der Gebäudetechnik weiterentwickelt. Das Investitionsvolumen beträgt rund 10 Mio. Euro. Träger ist die Hochschule Offenburg, die einen Stifterkreis aus zahlreichen Unternehmen der Region für die Ko-Finanzierung gewinnen konnte.

Bei beiden Projekten beträgt die Förderquote 70 Prozent (50 aus EFRE, 20 Land BW) – 30 Prozent müssen durch die Träger und Partner ko-finanziert werden. Bestenfalls werden also für beide Projekte 11,4 Mio. Euro Förderung ausgeschüttet. 

Die Auswahl und Priorisierung der Leuchtturmprojekte erfolgte auf Vorschlag externer Gutachter mit starkem persönlichem Bezug zur Region (Julian Würtenberger und Prof. Dr. Lars Feld) und wurde durch die Mitglieder eines eigens eingerichteten prominent besetzten Lenkungskreises verabschiedet.

Über EFRE und RegioWIN

Rund 250 Millionen Euro wird das Land Baden-Württemberg aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) in den kommenden fünf Jahren für die Förderung von Projekten bereitstellen. Auf knapp 70 Millionen Euro davon haben sich Landkreise, städtische Ballungsräume und andere regionale Zusammenschlüsse aus BW im Rahmen des „RegioWIN-Wettbewerbes“ beworben. Diesen hat das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft in Kooperation mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst  Anfang 2013 ausgerufen. Ziel des Wettbewerbes war und ist es, die wichtigsten Akteure der jeweiligen Region an einen Tisch zu holen, um eine regionale Strategie für die Investitionsschwerpunkte zu erarbeiten.

Unter dem Titel „Sustainable Energy Valley“ schlägt das Konzept der Region Südlicher Oberrhein zahlreiche Investitionsmaßnahmen vor, die die Eigenschaft der Region als Energiewende-Modellregion weiterentwickeln und ausbauen sollen. 90 Organisationen aus der Region haben dies in einem eineinhalb Jahre langen sehr intensiven Beteiligungsprozess mit zahlreichen Workshops und Abstimmungsterminen entwickelt. Bereits die Erstellung des Konzeptes haben das Land Baden-Württemberg und die EU aus EFRE-Mitteln gefördert.

Am Wettbewerb teilgenommen haben 14 Regionen, von denen bereits drei in der ersten Phase ausgeschieden sind. Als größte Regionen treten Stuttgart, die Metropolregion Rhein-Neckar und die Technologieregion Karlsruhe als Wettbewerber auf. Die Gewinner wurden am 23. Januar durch die drei federführenden Landesminister bzw. Ministerin im Haus der Wirtschaft in Stuttgart bekannt gegeben.

 

Weitere Informationen und Bildmaterial gibt es auf www.regiowin.eu.